Feb 07 2018
Familien mit geringem Einkommen sind in den letzten 25 Jahren weiter abgehängt worden. Mit einer neuen Methodik haben Forscher dabei festgestellt, "dass vor allem arme Familien bisher reicher gerechnet wurden als sie tatsächlich sind". Politisch gilt es nun, ein größeres Gewicht auf die Bekämpfung von Armut zu legen.
Die Wissenschaftler stellten einkommensabhängige Skalen für verschiedene Haushaltstypen auf und ermittelten, welche zusätzlichen Kosten je nach Familientyp und Einkommensniveau durch Kinder entstehen.
Die Entscheidung für Familienzuwachs ist nicht zuletzt eine finanzielle Frage: Denn das Armutsrisiko von Familien erhöht sich mit jedem weiteren Kind, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung hervor geht. Bezugsgröße dabei sind die Ausgaben für einen alleinlebenden Erwachsenen.
Bei der OECD-Methode wird für jedes Haushaltsmitglied über 14 Jahre ein Äquivalenzgewicht von 0,5 und für jedes unter 14 Jahren von 0,3 angenommen wird. Solche starren Skalen seien laut den Autoren jedoch nicht angemessen.
Die Bertelsmann-Studie weist darauf hin, dass in den (untersuchten) Jahren 1992 bis 2015 die Einkommensschere zwischen wohlhabenden und armen Familien weiter aufgegangen ist. Sie überschätze die Einkommenssituation von armen Haushalten und unterschätze die von wohlhabenden Familien, hieß es. Denn für ärmere Familien ist die finanzielle Belastung durch Kinder im Verhältnis größer als für wohlhabende Familien.
Stiftungsvorstand Jörg Dräger sagte zur Vorstellung der Studie: "Wir können Armut nur erfolgreich bekämpfen, wenn wir sie realistisch betrachten können".
Laut der Studie erhöht sich das Armutsrisiko von Familien mit jedem weiteren Kind.
Die Studie der Bertelsmann-Stiftung geht zum Beispiel davon aus, dass 68 Prozent der Alleinerziehenden 2015 armutsgefährdet waren. Dadurch hat die Familie Einsparungen und diese berücksichtigen die Äquivalenzskalen. "Seit den 1990er Jahren ist es nur jenen Familien gelungen, ihr Einkommen zu halten oder zu verbessern, bei denen die Mütter ihre Erwerbstätigkeit ausbauen konnten". Entscheidend hierfür war der Ausbau der Kindertagesbetreuung. Politik und Sozialverbände riefen zu massiven Verbesserungen der Leistungen für Familien auf. Der Trend der Bertelsmann-Studie sei aber sicherlich richtig, "wir kommen im Detail nur zu anderen Ergebnissen". Bei Paaren mit zwei Kindern steigt der Wert auf 16 Prozent - bei Paaren mit drei Kindern auf 18 Prozent. Besonders drastisch ist die Situation für Alleinerziehende. 2015 war rund jedes achte Paar (13 Prozent) mit einem Kind armutsgefährdet, heißt es in Erhebung. Zum Vergleich: Nach der herkömmlichen OECD-Methodik liegt diese Quote bei lediglich 46 Prozent. Vergleichbar ist die Situation für kinderreiche Familien.
Die Bertelsmann Stiftung fordert als Konsequenz aus der Studie, die Anstrengungen im Kampf gegen Armut zu intensivieren. Darüber hinaus bräuchten vor allem Alleinerziehende mehr Unterstützung, mahnte er. Auch müsse die staatliche Existenzsicherung für Kinder neu aufgestellt werden. Dabei sollte sich der Staat konsequent an den Bedürfnissen von Kindern orientieren. Dräger plädiert für ein neues Teilhabegeld, das Kindergeld, Hartz-IV-Sätze für Kinder, den kompliziert zu beantragenden Kinderzuschlag sowie Maßnahmen des Bildungs- und Teilhabepakets bündele.
Darüber hinaus sollte ein Bundeskinderteilhabegesetz für Kinder und Jugendliche aus Familien in prekären Lagen einen Rechtsanspruch auf Förderung und Teilhabe festschreiben, erklärte die Organisation.
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